2019 sind die Zinsen noch weiter gesunken. Mitte August und Anfang September 2019 haben die Zinsen der Hypothekenpfandbriefe und der öffentlichen Pfandbriefe wieder mal neue historische Tiefststände erreicht (Pfandbriefe sind wichtige Geldquellen, über die sich viele Kreditinstitute mit frischem Baufi-Geld versorgen).
Das bedeutete, nicht nur die 5-jährigen Pfandbriefe rutschten ins Minus, sondern sogar zeitweilig auch die 10-Jährigen. Inzwischen sind die 10-jährigen Pfandbriefe wieder im positiven Bereich, die 5-Jährigen hingegen bewegen sich immer noch leicht im Minus (siehe Zinskurve)...
Bleibt es bei diesen historischen Niedrigzinsen oder müssen wir mit einer Zinswende in 2020 rechnen?
Die neue EZB-Präsidentin stellte jedenfalls klar, dass sie einiges ändern will, was die geldpolitische Ausrichtung der EZB betrifft, Unter anderem bezweifelt sie, ob das Ziel einer Inflation "nahe2%" noch zeitgemäß ist. Aber sie hat ein Problem - nachdem die Anpassung des Leitzinses und laufende Anleihekäufe nahezu ausgeschöpft sind - da bleibt die Frage, welche geldpolitischen Instrumente ihr überhaupt noch zur Verfügung stehen. Bis neue Maßnahmen ausgemacht sind und auch umgesetzt werden können, bis dahin wird noch einige Zeit verstreichen - mindestens bis Ende 2020.
Da in den USA im nächsten Jahr wieder US-Präsifdentschaftswahlen anstehen, dürften auch aus dieser Richtung erst einmal keine weiteren Impulse für einen Zinsanstieg ausgehen. Insofern kann momentan davon ausgegangen werden, dass es wahrscheinlich keinen anhaltenden Aufwärtstrend geben wird - das heißt man kann weiter mit den üblichen Schwankungen rechnen, die sich aus Angebot und Nachfrage ergeben und die sich innerhalb einer Spanne von bis zu 1,5% ergeben können.
Da es außerem noch zu viele politisch motivierten Unsicherheiten gibt und viele Wirtschaftsdaten nicht überzeugend sind spricht außerdem viel dafür, dass die Notenbanken sich mit Zinserhöhungen zurückhalten werden.
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